Sanitätsausstattung Fernspähtrupp / KSK
Jeder der sich etwas intensiver mit der Thematik Spezialkräfte beschäftigt, stößt früher oder später auf den Fakt, daß in solchen Einheiten ein gesteigerter Wert auf eine umfassende Sanitätsausbildung gelegt wird. Der „Sanitätslehrgang Spezialkräfte“ bildet dabei nur die Grundlage für alle Mitglieder eines entsprechenden Trupps, der Truppmedic wird nochmals tiefer geschult.
Um diese - zweifelsfrei intensive - Ausbildung nutzen zu können benötigt der Trupp natürlich auch die entsprechende Hardware.
Die SanAusstgFespähTrp ist eine Zusatzausstattung für Angehörige von Fernspähtrupps, Fernspähkommandotrupps sowie des Kommando Spezialkräfte zur Anwendung in Nothilfesituationen im Rahmen der Selbst- und Kameradenhilfe. Die hier vorgestellte Sanitätsausstattung entspricht dem momentan (Stand 02/06) verwendeten Pack. Natürlich beinhaltet das Pack auch Material welches dem Betäubungsmittelgesetz unterliegt, bzw. anderweitig als „kritisch“ anzusehen ist. Solches Material haben wir nur als Darstellungsmittel nachgestellt.
Wie zu erwarten trägt die SanAusstgFeSpähTrp den personellen und operationellen Besonderheiten des Fernspäheinsatzes Rechnung. Enthalten ist sowohl Traumaausrüstung und Verbandmittel, als auch Medikamente für verschiedenste Beschwerden und Wehwehchen. Das Pack ist auf einen 4-Mann Trupp zugeschnitten und wiegt komplett 7,60 Kilogramm. Zu beachten ist jedoch, daß jedes Truppmitglied neben der BW-üblichen Ausstattung (Verbandpäckchen; Verbandpäcken Brandwunde, Dreiecktuch) nochmals eine Infusionslösung (NaCl 09%, 500 ml) sowie Infusionsbesteck in der 2nd Line mitführt.
Wie geschrieben bestimmen die operationellen Besonderheiten den Inhalt. Ein auf sich gestellter Trupp im feindlichen Hinterland benötigt natürlich spezifischere Ausrüstung als andere Einheiten. Schon kleine Wehwehchen können in diesem Umfeld fatale Auswirkungen auf den Operationsverlauf haben. Von den Truppmitgliedern wird höchste körperliche und geistige Beweglichkeit und Ausdauer verlangt — hier bleibt kein Platz für Erkältungen, Kopf- Gliederschmerzen. Ein verstauchter Fuß kann sich im Fernspäheinsatz zum Abbruchkriterium entwickeln, die hohen mitzuführenden Gewichte lassen keine Aussetzer zu. Nicht zu vergessen daß der Trupp für lange Zeit „im Dreck leben muß — kleine Verletzungen, z.B. Schnittwunden, können sich hier schnell entzünden. Ähnliche Probleme machen relativ „harmlose“ Magen-Darm Erkrankungen oder eine Bindehautentzündung. Einfache Krankheiten, welche sich im zivilen Umfeld recht problemlos behandeln lassen, sind unter diesen Umständen ein hoher Risikofaktor der den gesamten Operationsverlauf gefährden kann. Im Einsatz kann der erkrankte Kamerad nicht einfach „ersetzt“ oder „entlastet“ werden. Um so wichtiger also Krankheiten unmittelbar und möglichst effektiv bekämpfen zu können, bevor sich daraus negative Konsequenzen für den OP Verlauf einstellen.
Schauen wir uns das Pack mal im Detail an, ein klick auf das Item führt zu einem Fenster mit weiterführenden Informationen.
Traumaausrüstung 1 EA Staubinde, Blutgefäß 3m x 6cm 1 FA Tubus, naseopharyngeal (n. Wendl), Größe 28 1 EA Tubus, Rachen (n. Guedel) Gr. 4-5
Instrumente / Untersuchung 1 EA Arterienklemme n. Kocher, gerade 140mm 10 EA Fingerling, Untersuchung 6 EA Handschuh, Untersuchung, unsteril, groß 1 EA Pinzette, anatomisch 1 EA Schere, chirurgisch 1 EA Schere, Verband 3 EA Skalpell, Einweg, Fig. 11 3 EA Skalpell, Einweg, Fig. 15 1 EA Stethoskop
Verbandmittel / Wundverschluß 2 EA Armtragetuch, Dreiecktuch olivgrün 5 EA Elastische Fixierbinde selbsthaftend 4m x 6cm 2 EA Elasto Snoegg Binde 5m x 8cm 1 EA Hansaplast, elastisch 50cm x 6cm 1 PG Kompresse, Verbandschleier 6 EA Nahtmaterial, nichtabsorbierend. 3-0, 45cm mit 3/8 Rund-Nadel, schneidend 4 PG Sofra-Tüll 10x10cm, steril 6 EA Verbandpäckchen 12m x 10cm 3 EA Verbandpäckchen, Brandwunde 3 BG Wundverschlußstreifen, steril, groß 12x102mm
Injektion / Infusion 5 EA Kanüle Injektion, einmal Gr. 1 (0,9x30mm) 5 EA Kanüle Injektion, einmal Gr. 12 (0,7x30mm) 5 EA Kanüle Injektion, einmal Gr. 16 (0,6x26mm) 6 EA Porofix Kanülenpflaster 25x125mm 10 EA Spritze, Injektion, einmal, 5ml 4 EA Übertragungsgerät, druckfest, m. Kanüle (Infusionsbesteck) 1O EA Venenverweilkanüle, einmal, 1.5x45mm G17 5 EA Venenverweilkanüle, einmal, 1,7 x45mm G16
Sonstiges 2 EA Rettungsdecke, Isolier, Verletzte
Medikamente, spritzbar 4 AM Adrenalin 1:10000 Fertigspritze (Mini-Jet) 5 AM Bupivacain 0,5% Ampulle 5ml 5 ST Cefuroxim 1 ‚5g Trockensubstanz 5 EA Ketanest 5ml / 50mg Fertigspritze (Mini-Jet) 10 AM Morphinsulfat, 10mg Ampulle 5 AM Physiologische Kochsalzlösung 0,9% 10ml
Infusionen 2 BT Haes Steril 6% Infusionslösung 500ml 4 BT Ringerlactat Infusionslösung 500ml
Medikamente, äusserlich 1 BT Jod-Polyvidon-Komplex Lösung, 120ml 1 Tu Jod-Polyvidon-Komplex Salbe, 20g 1 TU Polyspectran Augen- Ohrensalbe 1 BT Metamizol 50% Tropfen, 20ml 1 BT Metoclopramid Tropfen, 30ml
Medikamente, oral 24 EA Metronidazol 400mg Tablette 40 FA Paracetamol 500mg Tablette 20 EA Doxycyclin 100mg Tablette
Vergleicht man den Inhalt mit dem Medicpack welches noch vor einigen Jahren verwendet wurde fallen schnell die Unterschiede auf - offensichtlicher Schwerpunkt liegt heute beim Verbandmaterial und bei einfacher Traumaausrüstung - Thema „Combat Medic“. Während sich das alte Medicpack auf lange Überlebensfähigkeit konzentrierte und dementsprechend auch komplizierte Traumaausrüstung beinhaltete (z.B. Thoraxdrainage etc) scheint man nun von einer schnelleren Herauslösung bzw. engeren Abbruchrahmen des Einsatzes auszugehen. Das sieht man auch am Umfang der Medikamente, die sowohl in Ihrer Bandbreite, als auch Anzahl zurückgefahren wurde. Deutlich bemerkt man, daß hier Erfahrungen aus dem tatsächlichen Einsatzalltag eingeflossen sind, Überflüssiges (wie Sam-Splint-Schienen) wurde ersatzlos gestrichen. Die Verbandmittel nehmen jetzt gut doppelt so viel Volumen wie im alten Pack ein; was sich natürlich in einem größeren Gesamtvolumen wiederspiegelt.
Das Gesamtgewicht des neuen Packs fällt auch durch die größere Anzahl an Infusionslösungen höher aus.
Vielen Dank an Prometheus, ohne dessen Hilfe dieses Review nicht hätte stattfinden können.
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