Lowe Alpine Sting
Die Firma Lowe Alpine sollte jedem Outdoor Aktivisten ein Begriff sein, deshalb ersparen wir uns einfach einen aufwändigen Abriss über das Unternehmen und bleiben bei den Fakten. Lowe Alpin produziert auf relativ hohem Niveau etwa in der Preis- und Qualitätsspanne von Berghaus. Bekanntester Ableger stellt wahrscheinlich der Saracen dar, der große Bruder von unserem jetzigen Review, dem Sting.
Gleich vorweg – der Sting unterscheidet sich vom Stingray durch ein einteiliges Hauptfach. Beim Preis von 230 EUR kann man einiges erwarten, dem wird der Sting aber nur bedingt gerecht, immerhin handelt es sich um ein recht altes Modell was von Lowe Alpine so schon gar nicht mehr produziert wird. Der vorliegende Rucksack stammt aus einer Auftragsfertigung für das Niederländische Militär in NL-DPM. Neben dem bekannten Saracen wurde wohl auch der Sting dienstlich beschafft. Wie man unschwer sehen kann ist er dem Krylon zum Opfer gefallen.
Der Sting ist ein klassischer Toploader mit 75 Litern Volumen. Diese verteilen sich mit 55 Litern auf das Hauptfach und zweimal 10 Liter je Seitentasche. Bei diesen handelt es sich übrigens um gängige Berghaus/PLCE Taschen, was diese natürlich untereinander leicht austauschbar macht.
Im Design erwartet uns nichts aufregendes. Gummiertes 1000 DEN Cordura sorgt für die nötige Stabilität und Haltbarkeit, die Nähte sind sauber und die Plastikteile hochwertig.
Der Deckel ist fest mit dem Rucksackkörper verbunden, er beinhaltet ein recht geräumiges Deckelfach welches von hinten per Reissverschluß zugänglich ist. Ebenfalls ist eine schmale Einschubtasche aus Nylon innen unter dem Deckel zu finden.
Abgesehen von einer kleinen Nylontasche für die Unterbringung von z.B. einer Trinkblase findet sich im Hauptfach nichts besonderes. Eine Schneeschürze aus Nylon ist natürlich auch dabei.Es ist jedoch noch zu erwähnen daß der Rucksack kein Schlafsackfach und damit auch keinen separaten Zugriff von unten hat.
Die Frontseite zieren eine breite Reihe ALICE Schlaufen, sowie 4 Reihen MOLLE Band (ziemlich eng). Die obligatorischen Skistockhalterungen fehlen natürlich auch nicht.
Das Torso Fit APS3 Tragesystem ist ansprechend, aber verglichen mit modernen Systemen kann es nicht mithalten.
Über das bekannte Leitersystem lassen sich sowohl Beckengurt, als auch Schulterpolster einfach aber stabil verstellen. Beide sind moderat gepolstert, wobei man aber auch im Blick haben muß daß es sich hier nicht um einen Schwerlastrucksack handelt. Ein Brustgurt gehört originär zum Lieferumfang, ist aber bei unserem Modell schon nicht mehr dabei. Ein Breiter Steckverschluß schließt den Hüftgurt. Natürlich lassen sich auch hier Anzugsdruck, und Schulterdruck über Bänder regeln, was im Grunde Standard sein dürfte. Leider kommt der Rucksack mit einem komplett schwarzen Tragesystem was aus Gründen der Tarnung unpraktisch ist.
Interessant ist jedoch die Möglichkeit den Rucksackkörper zu komprimieren. Dazu sind die Bänder, welche normalerweise die Seitentaschen nochmal fixieren durch Schnallen geführt. So lässt sich die „tiefe“ des Rucksacks regulieren. Auch die Rucksackhöhe lässt sich anpassen, in Höhe des (nicht vorhandenen) Schlafsackfachs sind zwei Steckverschlüsse welche man nochmals anziehen kann und damit das Unterteil des Rucksacks zusammen staucht. Sehr praktisch wenn man den Rucksack „unterladen“ tragen muß.
Fazit: Für einen 75 Liter Rucksack klar zu teuer. Jedoch ist zu bedenken: Ohne Seitentaschen hat der Sting gerade mal 55 Liter Volumen – 10 Liter weniger als der BW Kampfrucksack, bei deutlich besserem Tragekomfort. Ich nutze diesen folglich als Lösung zwischen Bergaus Munro und Atlas.
Dazu kommt: Mit etwas Bastelarbeit kann man zwei weitere PLCE Seitentaschen an den vorderen Molle Schlaufen anbringen – und das Volumen damit schnell auf 95 Liter erhöhen! Man sieht also der Sting ist recht wandlungsfähig. Mittlerweile sind gebrauchte Ex-NL Army Sting und Saracen auf dem zivilen deutschen Markt für Preise zwischen 70 und 90 EUR zu finden – und die lohnen sich! Dieses Review (Text und Bild) ist Eigentum des FeSpähKdoKp 510 Airsoftteams gemäß dem Urheberrecht. Sollten Sie Text oder Bild nutzen wollen, bitten wir um vorherige Genehmigung durch uns. Auch ein Verlinken von Inhalten bitten wir mit uns abzustimmen.
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