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Source Hydration Pack
Am Ende ist es eine Frage des Geschmacks. Und zwar in doppelter Hinsicht. Zahllose Hydrationssysteme geistern auf dem Markt herum, unter anderem auch die Systeme von Source. Wir haben uns das Source Tactical vorgenommen, das Pack welches mittlerweile auch an die Spezialkräfte der Bundeswehr geliefert wird.
Die Technik: Auf den ersten Blick ist das Souce nur ein weiterer Camelbak-Clone mit 3 Litern. Aber das wäre zu voreilig. Source hat versucht die Hauptkritikpunkte der Camelbaktechnologie auszumerzen — und das mit Erfolg. Was mich bisher immer von Trinkblasen abgehalten hat war der Geschmack. Spätestens nach dem ersten Getränk mit Zusatz (z.B. Isotonisches Getränkepulver etc) ist die Blase „versaut“. Meist bekommt man den Geschmack nicht mehr heraus und sehr hygienisch ist es auch nicht. Denn in der Regel ist es schwer die Blasen zu trocknen, man benötigt spezielle Plastiktrockner. Und selbst dann kann man noch Pech haben und hat irgendwann Schimmel in der Blase.
Das Source Pack geht einen anderen Weg. Der Hersteller gibt an dass die Blase absolut geschmacksneutral ist, leicht zu reinigen und zu trocknen. Bei der Begutachtung des Materials erscheint das auch glaubhaft. Die Blase besteht nicht aus Gummi sondern aus einem grünen, flexiblen Plastik. Man hat den Eindruck als wäre es mit Glas überzogen, was natürlich Quatsch ist. Aber das Material ist enorm glatt, was sicherlich etwas mit den Eigenschaften zu tun hat. Die ersten Tests mit Wasser bestätigen — ja, kein unangenehmer Eigengeschmack des Materials. Doch wie steht es mit Reinigung und Trocknung? Nun dazu muß man erstmal das System erklären.
Wie beim normalen Camelbak findet man auch am Sourcepack eine runde Öffnung mit Schraubverschluß zum Befüllen des Ganzen. Doch nimmt man das Pack aus der Hülle fällt auf das an der Oberseite eine Klemme steckt. Zieht man diese seitlich ab ist das Pack oben offen. Es ist also wie ein Rollverschluß einmal geknickt und oben „abgedrückt“. Obwohl ich zuerst Zweifel hatte wie stabil dieser Verschluss ist, hat er auch argem Druck standgehalten. Generell wirkt die ganze Blase stabiler als die dünnen Camelbakgummiblasen. Da man die Blase also nun oben aufmachen kann, ist es natürlich ein leichtes diese mit einer Bürste etc. zu reinigen und trocknen zu lassen.
Der Schlauch kommt eher klassisch daher, ein Überzug aus grün/schwarzem Polyester ohne Isolation — aber mit Tarnfunktion ummantelt ihn. Das Mundstück ist aber eine Erwähnung wert. Es handelt sich nicht um ein Beißventil, sondern um ein Ventil dessen vorderes Ende man drehen kann. Eine halbe Drehung und das System ist offen. Eine halbe Drehung und das System ist wieder zu. Das hat Vor- und Nachteile. Zum einen kann es so natürlich nicht passieren dass die Blase ausläuft weil man aus versehen auf dem Beißventil liegt etc. Zum Anderen kann man sich so auch mal die Hände waschen oder ähliches, mit leichtem Druck auf die Blase (z.B irgendwo anlehnen). Negativ ist natürlich das es schwierig ist den kleinen Ring mit den Zähnen zu drehen, man braucht also eine Hand zum Öffnen. Der Durchlass ist sehr groß, man kann also große Schlucke nehmen und muß nicht saugen wie ein Blöder. Eine Verschlusskappe (die recht straff sitzt) schützt das Mundstück vor Verschmutzungen.
Die verfügbaren Hüllen ähneln sich und unterscheiden sich nur in Details. Uns liegen mehrere Versionen der Source Hüllen vor, wobei diese untereinander problemlos austauschbar sind. Die Hüllen sind aus robustem 1000 DEN Cordura genäht, gepolstert (isoliert) und natürlich mit Schultergurten ausgestattet. Die Verarbeitung ist sauber und haltbar, die Riemen und Plastikteile hochwertig.
Die Hülle verfügt über eine weite Öffnung an der Seite, welche mit RV verschlossen wird. Diese Öffnung ist klar zur „Wartung“ des Systems gedacht. Ebenfalls mit einem abgedeckten RV verschlossen findet sich eine Öffnung an der Oberseite der Hülle. Über diese ist der obere Verschluss komplett zugänglich, man muß die Hülle zum Trocknen der Blase also nicht entfernen. Diese wird übrigens über einen dünnen Haltering fixiert. Zwei weitere kleine Öffnungen links und rechts erlauben den Austritt des Trinkschlauchs. Zu guter Letzt ist der Rücken der Hülle doppelt genäht und bietet so einen Stauraum für die Schultergurte, welche sich über Steckverschlüsse trennen lassen. Leider lassen sich die Gurte nicht komplett von der Hülle entfernen, was gerade bei der Nutzung mit einer anderen Aufnahmemöglichkeit, schade ist. Ein Brustgurt gehört ebenfalls zum Lieferumfang.
Apropos Aufnahmemöglichkeit: Die Hülle in DPM ist mit kleinen Steckschließen versehen so dass sich diese mit dem britischen Yoke und allen anderen Teilen des PLCE Systems koppeln lässt. So kann man diese Blase z.B. auch statt oder hinter einer PLCE Seitentasche am Rucksack tragen. Das Modell in Flecktarn kommt mit vielen D-Ringen und Gurten mit Steckschließen. Diese sollen in ein MOLLE System eingeflochten werden können. Da MOLLE mittlerweile auch bei den deutschen Spezialkräften angekommen ist, zweifelsfrei sinnvoll.
Fazit: 90 EUR für ein Trinksystem sind sehr viel Geld, wobei das System zwar komfortabel aber auch nicht übermäßig innovativ ist. Wer sein Hydrationssystem nicht allzu oft nutzt, und wer kein Problem mit aufwändigen Trocknungsphasen und eventuellem „Nebengeschmack“ hat, der kann auch mit etwas günstigerem glücklich werden. Wer jedoch häufig darauf angewiesen ist, für den lohnt sich die Anschaffung allemal. Und an diesen Personenkreis ist das Source Pack ja auch gerichtet.
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