Einsatzfeldbluse, Köhler

 

Neue Einsatz- und Rahmenbedingungen erfordern auch neue Bekleidungskonzepte. Das haben wir bei unserem Review der Einsatzfeldbluse, Spezialkräfte schon erörtert. Heute schauen wir uns quasi das Zivilmodell dieser neuen Feldblusengeneration an. Warum Zivilmodell? Weil die Köhler Feldbluse keine Versorgungsnummer hat, es diese also nicht dienstlich geliefert gibt und entsprechend (theoretisch) nicht im Dienst zu tragen ist. Dass sich die Truppe kaum um diesen Umstand schert ist verständlich und tagtäglich in der kunterbunten Uniformvielfalt zu erkennen. Ja, die 37/10 Hardliner haben schwere Zeiten vor sich. Doch zur Einsatzfeldbluse:

Das Material entspricht der „normalen“ Feldbluse mit 65% Baumwolle zu 35% Polyester. Damit ist diese recht schnelltrocknend und dennoch lässt der geringe Polyesteranteil nicht zu dass die Bluse im Brandfall schnell schmilzt oder Feuer fängt. Der Tarndruck ist TL gemäß. Der Schnitt entspricht der klassischen Feldblusenform, sofortiges Unterscheidungsmerkmal sind die aufgesetzten Oberarmtaschen die mit jeder Menge Klett versehen sind. Die Hoheitsabzeichen sind im Übrigen darüber aufgenäht und nicht auf Klett. Für den Dienstgebrauch ganz selbstverständlich, für Airsoft leider ein Punkt an dem man nacharbeiten muss. Denn die Dinger müssen natürlich ab – was wiederum eine dienstliche Nutzung unmöglich macht.

        

Wie auch immer bieten die Oberarmtaschen einen akzeptablen Stauraum von 15x12x2cm, verschlossen per Klett über einen überlappenden Umschlag der die Gegenstände verlustsicher festhält. Eine kleine Stofflasche hilft beim Öffnen wenn benötigt. Eine Änderung haben die Brusttaschen und der Blusenverschluss erfahren, hier wurden alle Metall- und Plastikteile durch Klett ersetzt, also konkret kein Reißverschluss und keine Druckknöpfe mehr. Das Ziel ist klar – keine harten Teile mehr unter der Schutzweste zu haben um bei einem Treffer Sekundärverletzungen zu vermeiden. Natürlich sollte man es dann auch unterlassen in die Brusttaschen irgendwelche harten Gegenstände einzulagern, obwohl in der linken Tasche ein kleiner Stifteköcher vorhanden ist. Entsprechend skeptisch war ich als ich den Blusenverschluss, bestehend aus 3 Klettstreifen, sah. Das sollte halten? Und in der Tat, es hielt erstaunlich gut weil drauf eigentlich auch kaum Belastung kommt. Einzig beim überziehen der Schutzweste muss man ein wenig hin und her ziehen da die Klettstreifen recht breit und damit steif sind. Das gab sich auch nach mehrfachem Waschen nicht.

     

Im Praxistest hat die Einsatzfeldbluse überzeugt. Die Oberarmtaschen blieben trotz ausgiebiger Beladung gut verschlossen und an Ort und Stelle, der Inhalt störte nicht trug auch nicht zu sehr auf. Der Schnitt an sich ist etwas großzügiger geworden, die Blusen fallen recht groß aus, man hat also noch an  eine Unterziehlösung gedacht. Ansonsten gibt es zur Einsatzfeldbluse von Köhler nicht viel zu sagen, der Rest ist m.E. beim Original der Feldbluse treu geblieben. Die Verarbeitung ist robust und sauber, wie erwartet.

 Was bitter aufstösst ist der Preis von knapp 50 EUR, was im Vergleich zu einer neuen Feldbluse von ca. 34 EUR schon eine ganze Ecke mehr ist.

Die Einsatzfeldbluse bietet keinen wirklichen „taktischen Vorteil“ gegenüber ihrem Vorläufer, sie ist vielmehr die logische Antwort auf ein neues Bedarfsmuster einer altmodischen Armee die sich zu sehr an „altbewährtem“ festklammert. Und so muss auch die Industrie den langsamen Takt mitgehen. Ein wirklicher Schritt nach vorn in der Evolution der Feldbluse wäre daher wahrscheinlich schnell verdammt und abgelehnt worden, so dass Köhler hier den einzig gangbaren Weg gewählt hat und genau das liefert was der Soldat braucht und darf.

 

 

Januar 2011

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