Gerber LMF II ASEK
Wie wir schon oftmals erwähnt haben benötigt so ziemlich niemand ein Kampfmesser — außer in Hollywood natürlich. Doch wie sieht es mit Werkzeugmessern aus ? Gerber hat mit dem LMF II ein interessantes Messer auf den Markt gebracht, was wir hier kurz vorstellen möchten.
Ersteindruck: Wuchtig und massiv. Ein „Bohr" Effekt stellt sich ein. Schon beim ersten Ziehen des Messers aus der Scheide ist der Einsatzspielraum des Messers klar.
Das LMF II ist insgesamt 271 mm lang, davon 126 mm die Klinge, was das Messer folglich vom neuen „Bann“ der stehenden Klingen in Deutschland ausnimmt. Der Klingenrücken kommt auf satte 4 mm, was den Gesamteindruck dieses wuchtigen Messers unterstreicht. Die rasiermesserscharfe Drop-Point klinge ist auf 50 mm mit einem Wellenschliff versehen, der auch dicke Taue kapitulieren lässt. Nach einiger Benutzung kann ich feststellen daß auch die Brünnierung ziemlich abriebfest ist und mit etwas Pflege eine recht hohe Lebensdauer haben wird.
Doch das LMF ist mehr als nur Klinge — der gummiartige Griff passt sich der Hand hervorragend an und bietet optimalen Halt — auch wenn die Gummierung etwas weich ist und man nur hoffen kann daß sie ebenso lange lebt wie der Rest des Messers. Den Messerknauf bildet ein Metallener Schlagdorn zum Einschlagen von Scheiben, der Notfalls auch als Hammer (flache Oberseite) oder sogar als grober Schraubenzieher verwendet werden kann. Vom ersten Moment der Benutzung an spürt man die absolute Kontrolle über dieses Werkzeug, es ist perfekt abgestimmt.
Das LMF II hat drei Bohrungen — eine im Knauf, zwei auf Höhe der „Parierstange“. Damit soll es möglich sein das LMF an einen Stock zu binden um es als Speer zu verwenden. Nun ja — insofern man das möchte, sollte das wohl auch funktionieren. Viel interessanter sind jedoch die unmittelbar praktischen Fähigkeiten. Obwohl das Griffstück länger ist als die Klinge, ist diese so wuchtig daß man das LMF spielend als Mini-Machete benutzen kann. Auch schnell etwas ein- oder ausgraben sollte damit gehen da das Klingenblatt mit 35 mm sehr breit ist.
Einzig negativ fällt das hohe Gewicht von 325 Gramm aus, was jedoch die o.g. Eigenschaften begünstigt.
Die Gesamtverarbeitung ist akzeptabel, auch wenn das ein oder andere Spaltmaß den Sammler wohl ärgern würde. Die rostfreie Klinge aus 12C27 Stahl wird wohl eine ordentliche Schnitthaltigkeit haben.
Auch bei der Scheide haben die Amerikaner sich etwas einfallen lassen. Sie besteht aus einem Kunststoff und hält das Messer über zwei straffe Klemmbacken die jedoch auf das Griffstück — und nicht auf die Klinge wirken. In die Scheide eingelassen ist ein Messerschärfer der genau auf das LMF II abgestimmt ist und eine „Feldschärfung“ problemlos erlaubt. Neben der obligatorischen und sehr großzügigen Gürtelschlaufe hat die Scheide die Option komplett — oder nur oben oder unten an einem Molle-Schlaufensystem angebracht zu werden. Entfernt man den oberen Teil der Scheide (über zwei Schrauben) kann man mit den zwei mitgelieferten Riemen eine Bein bzw. Knöchelhalterung bauen (was aber niemand ernst meinen kann...). Das Gewicht der Scheide beträgt 200 Gramm.
Das Material ist hochwertig, das Gurtband und die Verschlüsse langlebig. Als Kleines Gimmik gibt es noch einen Gurtschneider dazu, mit seperater Tasche — ebenfalls für Molle ausgelegt. Den habe ich jedoch nicht getestet, da ich meine Sicherheitsgurte noch brauche.
Fazit: Für knapp 120 EUR bekommt man viel Messer fürs Geld. Man muß sich jedoch selbst Fragen ob man diesen Trumm benötigt und immer mit sich rumschleppen will. Was im Biwak oder Feldlager noch sinnvoll erscheint, macht für einen Spähtrupp schon keinen Sinn mehr. Das von Gerber verfolgte Konzept ist jedoch ein Klares. Der Truppe ein robustes Messer an die Hand zu geben, mit dem man zur Not auch Scheiben einschlagen kann und den Gurtschneider als eigene Lebensversicherung noch mal dazu. Im Kriegsschauplatz Irak kann ein solches Messer — leicht angebracht an den Schutzwesten — durchaus den Alltag erleichtern und im Ausnahmefall auch Leben retten.
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