BW chemischer Wärmebeutel (Can-Tite Rubber Corp.)

 

Ein Schlafsack funktioniert eigentlich ganz einfach — er speichert die Körperwärme und gibt sie nicht nach außen ab. Folglich friert man trotzdem wenn man sich ausgekühlt und zitternd in den Schlafsack legt — denn die Körperwärme reicht dann unter Umständen nicht aus. Besonders gut merkt man dass wenn man mit kalten Füßen in den Schlafsack kriecht, es dauert ewig bis man halbwegs Wärme erzeugt hat. Das kostet Zeit — Zeit die zum schlafen fehlt.

 

Die Bundeswehr hat daher bei den Amerikanern abgeschaut und gibt an einige Einheiten chemische Wärmebeutel aus. Warum bei den Amerikanern ? Nun die Wärmebeutel werden von der Can-Tite Rubber Corp, Inwood USA hergestellt und geliefert. Die Anleitung auf der Verpackung und auf dem Beutel ist dennoch in Deutsch.

 

    

 

Chemische Wärmebeutel sind eine interessante Erfindung. Ein Beutel aus Baumwoll­Segeltuch mit einer kleinen, überlappenden Öffnung in einer Ecke ist der Kern des Packs. Darin befinden sich Metallspäne, Salze und ein paar chemische Zusätze. Die Funktionsweise ist sehr einfach: man gibt ein paar Esslöffel Wasser durch die Öffnung in den Beutel, knetet den Beutel ordentlich durch — und ein paar Minuten später hat er Betriebstemperatur. Und das bedeutet bis zu 70 Grad Celsius. Ist der Beutel in der gewünschten Temperatur steckt man ihn in die olive, innengummierte Hülle — so bleibt die Feuchtigkeit im Beutel und setzt die exothermische Reaktion fort. Nach ca. 8 Stunden lässt die Leistung langsam nach, aber bis zu 12 oder in Einzelfällen bis zu 18 Stunden hat man immer noch angenehme Wärme.

 

 

Danach nimmt man ihn aus der Hülle (wichtig) und lässt ihn trocknen. Dabei verklumpt der Inhalt. Nach dem Trocknen kann mit paar beherzten Schlägen wieder der Ausgangszustand hergestellt werden und der Beutel ist erneut einsatzbereit. Das kann man so bis zu 120 Stunden fortführen, das sind ca. 12 Benutzungen. Danach st die Power langsam raus und der Beutel liefert nur noch ungenügende Leistung.

 

    

 

Eigentlich der Ideale Ausrüstungsgegenstand oder? Leider hat er auch einige Wermutstropfen. So wiegt ein Beutel ca. 500 Gramm. Ist er benutzt benötigt er lange Zeit zum Trocknen — im Gelände kaum umsetzbar. Im Winter benötigt man also mehrere davon, was schnell ein wesentlicher Gewichtsfaktor sein kann. Zudem hängt die korrekte Funktionsweise maßgeblich von der verwendeten Menge Wasser ab. Etwas zu viel und die Reaktion geht zu schnell oder gar nicht — zu wenig und die Reaktion kommt kaum in Fahrt. Zudem spielen noch externe Einflüsse eine Rolle — die Temperatur des verwendeten Wassers, die Außentemperatur usw. Ganz neue Beutel benötigen so z.B. erst einen Durchlauf um richtig in Fahrt zu kommen. Kein Gegenstand auf den man sich auch in Notsituationen 100%ig verlassen kann.

 

Fazit: Unentbehrlich, komfortabel. Ob zum Anwärmen des Schlafsacks, auf Streife oder in der Stellung — ein Wärmebeutel schafft überall wohlige Wärme. Doch aufgepasst — auf dem Markt sind einige Kopien zu finden — diese sind für ca. 5 EUR zu haben und haben bei weitem nicht die Leistung des Originals !

 

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